„Ziel“ von gleichberechtigten Eltern-Kind-Beziehungen
Von Willibald Papesch
Das Verhältnis in gleichberechtigten Eltern-Kind-Beziehungen sieht so aus:
Eltern ↔ Kind
Es setzt sich so zusammen:
Das:
Eltern → Kind
+ das:
Eltern ← Kind,
ergibt:
Eltern ↔ Kind
Das heißt, es handelt es sich um einen Verständigungs- und Abstimmungsprozess, in den beide Teile ihre Interessen, Vorstellungen, Ziele, Wünsche, Bitten … einbringen.
Das allgemeine Ziel wäre, einen lebenslangen Prozess in Gang zu setzen, der es den Beteiligten ermöglicht, lebenslang für alle Teile befriedigende Formen des Zusammenlebens zu entwickeln.
Selbstregulierung
Der technische Ausdruck aus der antiautoritären Erziehung ( Neill ) dafür
lautet “Selbstregulierung”. Die Gehirn- und vor allem die Säuglingsforschung
hat die Richtigkeit dieser Methode inzwischen empirisch belegt:
Kinder werden nichts von dem registrieren, was man ihnen sagt, solange es für sie keine Sinn ergibt. Andere Menschen prägen nicht einfach die Handlungen der Kinder, die Eltern sind nicht die Programmierer. Sie scheinen vielmehr so angelegt zu sein, dass sie genau zur richtigen Zeit die nötigen Informationen liefern, damit die Kinder sich selbst programmieren können.
Gropnik, Kuhl, Meltzoff: Forschergeist in Windeln. Serie Piper 3538/2003/S.201
Die Information enthält drei wesentliche Aussagen:
1. Kinder programmieren sich selbst (d.h. sie lernen)
2. Eltern schaffen die dafür die (Lern-)Umgebung (“liefern zur richtigen Zeit die nötigen Informationen”)
3. Kinder lernen nur (und verinnerlichen) , was für sie einen Sinn ergibt.
Teil einer Antwort von Willibald Papesch. Veröffentlicht mit Genehmigung